Schluss mit Sonderwelten

[16.10.2014]  Antrag

Eine inklusive Gesellschaft, die Menschen mit und ohne Behinderungen die gleichen Chancen und Rechte garantiert, scheint wenig umstritten. Auch im Koalitionsvertrag wird Inklusion zur Leitidee erklärt.

Trotzdem leben, arbeiten und lernen derzeit noch viele Menschen mit Behinderung in Sondereinrichtungen wie Wohnheimen, Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) oder Förderschulen. Auch wenn es mittlerweile eine Reihe von Projekten gibt, die erfolgreich inklusives Arbeiten oder Wohnen ermöglichen und immer mehr Regelschulen, die inklusiv unterrichten: Die „Sonderwelten“ für Menschen mit Behinderung halten sich hartnäckig. Das ist in erster Linie dann problematisch, wenn Menschen mit Unterstützungsbedarf nicht die Wahl bleibt, wie sie ihr Leben gestalten möchten – einfach weil es an entsprechenden Angeboten fehlt oder weil der Weg in die Einrichtung eher finanziert und unterstützt wird als ein passgenaues Angebot. Der gesellschaftliche und politische Einsatz für eine inklusive Gesellschaft ist dringend notwendig.

In unserem Antrag „Schluss mit Sonderwelten – Die inklusive Gesellschaft gemeinsam gestalten“ nehmen wir die Mechanismen in den Fokus, die für die Entwicklung passgenauer Angebote vor Ort hinderlich sind. Wir formulieren Anforderungen an das angekündigte Bundesteilhabegesetz, damit es so gestaltet wird, dass jeder Mensch mit Behinderungen dort leben und dort Leistungen erhalten kann, wo er es für richtig hält. Für uns ist klar: Die Leistungen müssen sich stärker an den Interessen der Leistungsberechtigen und weniger an der Aufrechterhaltung großer Institutionen orientieren.

 

Weitere Informationen dazu: » Öffentliche Anhörung zum Antrag