Aufarbeitung auch für Behinderteneinrichtungen und Psychiatrien!

[30.01.2015]  null

Der Bundestag diskutiert heute über die Einrichtung einer Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch. Die ehemaligen Heimkinder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie drohen erneut hinten runter zu fallen.

Im Antrag „Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen“ (Bundestags-Drucksache 18/3833) von CDU/CSU und SPD sind die Heimkinder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie lediglich in einem Nebensatz erwähnt. Das ist enttäuschend.

Eine Kommission muss insbesondere jenen Öffentlichkeit verschaffen, die bis heute kaum wahrgenommen worden sind. Auch in Heimen der Behindertenhilfe und Psychiatrie haben Kinder massive Gewalt, Misshandlungen und Menschenrechtsverletzungen erlebt. Die Fonds „Heimerziehung West“ und „Heimerziehung DDR“ kommen allerdings nur ehemaligen Heimkindern aus Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zugute. Dennoch haben die Arbeits- und Sozialminister der Länder – mit Ausnahme Bayerns – kürzlich einen Entschädigungsfonds für Kinder aus Heimen der Behindertenhilfe und Psychiatrie abgelehnt.

Wir müssen endlich auch das Unrecht und Leid dieser Gruppe umfassend aufarbeiten, anerkennen und angemessen entschädigen!

 

Weitere Infos:
Dem Petitionsausschuss liegen mehrere Petitionen ehemaliger Heimkindern aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrien vor: ⇒ Vergessene Heimkinder