Damit alle mitmachen können braucht es Rampen, Leichte Sprache, eine gemeinsame Schule und reguläre Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit und ohne Behinderung. Vor allem aber: gemeinsames Leben – so wie beim Rollstuhl-Sportclub Trier e.V. (RSC).
In insgesamt fünf Mannschaften trainieren Menschen ohne Behinderung und Rollstuhlfahrende beim RSC-Rollis gemeinsam Basketball. Alle, auch die Menschen ohne Behinderung, benutzen dafür spezielle Sportrollstühle.
RSC-Gründer Ottmar Passiwan setzte sich schon Anfang der 1990er Jahre dafür ein, dass auch auf Bundesliga-Ebene solche inklusiven Mannschaften anerkannt werden. Seit einigen Jahren spricht Rollstuhlsport auch zunehmend Menschen an, die im Alltag keinen Rollstuhl brauchen und ihn nur als Sportgerät nutzen. Spieler und Trainer Dirk Passiwan, Sohn des Pioniers, führt das darauf zurück, dass immer mehr Leute erkennen, wie anspruchsvoll und spannend der Sport ist. Für viele Fußgehende erfolgt der Zugang über Freundinnen und Freunde oder Familienangehörige. Ein voller Erfolg ist auch das jährliche „Jedermann-Turnier“: Hier können alle Interessierten ausprobieren, wie sich Rollstuhlbasketball anfühlt.
Trotz des Erfolgs der RSC-Mannschaft „Trierer Dolphins“, die seit 2003 in der 1. Bundesliga spielen, bleibt die Finanzierung des inklusiven Sportangebots schwierig. Gegenüber der lokalen Sportkonkurrenz haben die RSC-Rollis wenig Chance, größere Summen an Spenden- und Fördergeldern zu akquirieren. Der Aufwand, den die einzelnen Sportlerinnen und Sportler betreiben, ist enorm: Allein für die Anschaffung des Sportrollstuhls sind bis zu 6.000 Euro fällig. Da es nur wenige Vereine wie den RSC gibt, müssen manche Teammitglieder über 100 Kilometer fahren, um ins Training zu kommen. Auch viele Sportstätten, an denen die Punktspiele stattfinden, sind in einem desolaten Zustand und haben beispielsweise kaum eine Duschmöglichkeit für Rollifahrende.
Barrierefreiheit muss deshalb grundsätzlich bei der Renovierung und dem Neubau von Sportstätten berücksichtigt werden. Umkleiden, sanitäre Anlagen und Zugänge zu den Spielstätten sind barrierefrei zu gestalten. Und: Wir brauchen mehr Vereine wie den RSC, die zeigen, dass inklusiver Sport attraktiv für alle ist!