Einsatz für die berufliche Inklusion von psychisch kranken Menschen

[06.08.2015]  Im Gespräch
Werkstatt im BTZ Neuwied.
Rainer Caspari, Berufstrainer im Bereich Handwerk (ganz rechts), erläuterte seine Arbeit im BTZ Neuwied.
© Tobias Vollmer

Das Berufliche Trainingszentrum (BTZ) Neuwied berät, unterstützt und fördert Menschen mit psychischen Problemen im Rahmen einer umfassenden beruflichen Rehabilitationsarbeit, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Bei einem Besuch habe ich mich über die Arbeit des BTZ informiert.

Bei einer Führung durch die Einrichtung erläuterte mir Mathias Jonas-Ley, Leiter des BTZ Neuwied, Arbeit und Systematik der Re-Integrationsbemühungen sowie die Chancen und Herausforderungen der Arbeit. Es gelte sowohl die Eignung und Neigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die jeweiligen Gegebenheiten des Arbeitsmarktes am Wohnort zu berücksichtigen.

Psychische Probleme sind in der heutigen Zeit für immer mehr Menschen eine erhebliche Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt. Zugleich ist die erforderliche Hilfe für diese Gruppe sehr zeitaufwendig und erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz. Die sehr angenehme Atmosphäre im BTZ und der vertrauensvolle Umgang in Kleingruppen sind eine wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche (Wieder-)Eingliederung – gerade für die Zielgruppe der psychisch Beeinträchtigten. Die Arbeit des BTZ Neuwied ist deshalb ein wichtiger Beitrag, um den Arbeitsmarkt inklusiv zu gestalten.

Notwendig ist dafür auch, „Sonderwelten“ für behinderte Menschen abzubauen: Zu viele Menschen mit Behinderungen sind in Berufsbildungswerken (BBW), Berufsförderungswerken (BFW) oder in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) untergebracht; zu wenige arbeiten gleichberechtigt mit nichtbehinderten Menschen. Dabei würde der Fachkräftemangel die Chancen vieler behinderter Menschen erhöhen, einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden – sofern die notwendige Unterstützung auch hier zur Verfügung steht.