Im Petitionsausschuss haben wir wieder einmal bewiesen, dass wir selbst in schwierigen Zeiten die Interessen der Menschen in den Mittelpunkt stellen: Wir möchten, dass Menschen mit Fetaler Alkoholspektrumstörungen (FASD) und ihre Angehörigen besser unterstützt werden. Deshalb hat der Ausschuss einstimmig mit einem sehr hohen Votum beschlossen, der Bundesregierung eine Petition zur Erwägung zu überweisen, die darauf abzielt, dass es eine bessere Diagnostik, Sensibilisierung und Prävention für die Fetale Alkoholspektrumstörung geben soll.
Fetale Alkoholspektrumstörungen können entstehen, wenn Mütter während der Schwangerschaft Alkohol trinken. Das kann die Entwicklung des Embryos beeinträchtigen und u.a. die Organbildung, vor allem aber die Entwicklung des zentralen Nervensystems schädigen und zu schweren körperlichen Beeinträchtigungen führen.
Mindestens 10.000 Kinder werden jedes Jahr in Deutschland mit FASD geboren, manche Expert*innen schätzen sogar etwa 100.000 Kinder. Insgesamt sind in Deutschland mindestens 850.000 Menschen von FASD betroffen.
Dennoch ist die FASD relativ unbekannt. Auch in Ämtern und Behörden ist der Wissenstand dazu gering. Die Folge: Betroffene gelten schlichtweg als faul, laut und unfähig Regeln zu achten. Sie fühlen sich als Versager, werden gemobbt und verstoßen. Ihre Kindheit und Jugend ist oft geprägt von Kita- und Schulverweisen bis hin zu Heimunterbringungen. Ihren Eltern – oft sind es Adoptiv- oder Pflegeeltern – wird unterstellt, dass sie keine Erziehungskompetenz hätten. Sie müssen hart um Unterstützung und Hilfen für ihre Kinder kämpfen.
Es ist höchste Zeit, dass wir handeln und die Betroffenen und ihre Familien die nötige Unterstützung bekommen und sehr viel mehr für Prävention, Diagnostik und Aufklärung über FASD getan wird.
Video meiner Rede in der Bundestags-Mediathek
Zum Lesen: Meine Erläuterung zur Petition zur „Fetaler Alkoholspektrumstörung“