Zur Wahl als Sprecherin für Behindertenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt Corinna Rüffer:
Ich freue mich, auch in den nächsten Jahren für die Grüne Bundestagsfraktion die Behindertenpolitik zu begleiten und mich für eine inklusive Gesellschaft stark zu machen. Denn im Grunde ist das der Einsatz für eine lebenswerte Gesellschaft – eine inklusive Gesellschaft muss schließlich so eingerichtet sein, dass alle gleichberechtigt teilhaben können.
Dieser Blick auf Inklusion scheint mehr und mehr verloren zu gehen: Immer lauter wird beispielsweise im Bildungsbereich der Ruf nach dem Erhalt und der Stärkung von Förderschulen. Dabei erreichen fast Dreiviertel der SchülerInnen auf Sonder- und Förderschulen keinen Hauptschulabschluss. Ihr Weg in die Sondereinrichtung Werkstatt für behinderte Menschen ist damit vorgezeichnet. Betroffen sind vor allem Kinder aus finanziell schwachen Familien. Nur in einem inklusiven Bildungssystem haben alle Kinder die Möglichkeit die Chancen zu nutzen, die sie verdienen und auf die sie ein Recht haben. Es gibt gute Erfahrungen mit dem gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder, die wir in die Breite tragen müssen.
Es geht aber nicht nur um gute Bildung für alle Kinder. Viele behinderte Menschen erleben jahrelange zermürbende Auseinandersetzungen mit Behörden, weil sie die Unterstützung, die sie benötigen, sonst nicht erhalten. Das muss sich ändern. Und natürlich müssen wir politisch dafür sorgen, dass niemand gezwungen werden kann, gegen seinen Willen in einem Wohnheim zu leben.
Hintergrund:
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat gestern ihren Konstituierungsprozess abgeschlossen und die fachpolitischen Sprecherinnen und Sprecher sowie die Obleute in den Ausschüssen gewählt und die beiden Ausschussvorsitzenden nominiert.