Die Stadt Trier steht vor der Aufgabe, erstmals Flüchtlinge dauerhaft unterzubringen. Das ist angesichts des angespannten Mietmarktes eine große Herausforderung. Doch anstatt alle Möglichkeiten zu nutzen, wird die Hilfsbereitschaft von potenziellen Vermieterinnen und Vermietern auf absurde Weise behindert:
Was kann einem jungen Flüchtling Besseres passieren, als ein Zimmer in einer zentral gelegenen Wohngemeinschaft zu finden, in der die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sich zudem bereit erklären, bei Behördengängen, Telefonaten, Spracherwerb und vielem mehr zu helfen? Die Stadt müsste begeistert sein: geringe Mietkosten und Integration quasi inklusiv. Anstatt aber einen Mietvertrag auf den Weg zu bringen, kommt die Feuerwehr und lässt den Traum zerplatzen: „Die brandschutztechnischen Voraussetzungen für eine Anmietung durch die Stadt sind nicht erfüllt“.
Nachdem mir solche Fälle im Wahlkreisbüro vorgetragen wurden, habe ich in anderen Städten nachgefragt, ob es dort vergleichbare Probleme gibt. Meine Gesprächspartner waren sehr verwundert. Ein Verwaltungsbeamter aus Norddeutschland, selbst Mitglied in einer Freiwilligen Feuerwehr, sagte: „Warum sollten wir auf die Idee kommen, die Feuerwehr durch private Wohnungen zu schicken? Das ist doch Tinnef!“ Er hat es auf den Punkt gebracht!