Zur Kleinen Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion zum ökologischen Zustand der Flüsse erklärt Corinna Rüffer, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Trier:
Flüsse sind Lebensadern unserer Landschaft und Schwerpunkt des Artenreichtums. In Rheinland-Pfalz greifen bereits viele Maßnahmen, um sie als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Knapp 30 Prozent der rheinland-pfälzischen Fließgewässer sind in einem guten bis sehr guten ökologischen Zustand, deutlich mehr als bundesweit. Von 2009 bis 2015 wurde eine Verbesserung der ökologischen Bewertung bei 10,9 Prozent aller Flüsse erreicht – vor allem unter Grüner Regierungsbeteiligung. Immerhin 45 Prozent dieser Verbesserungen können auf Maßnahmen der Gewässerreinhaltung und -entwicklung zurückgeführt werden, z.B. seit 2011 durch die „Aktion Blau Plus“. Rund 490 Mio. Euro wurden dabei bis 2015 investiert, finanziert durch den sogenannten Wassercent, den es nur in wenigen Bundesländern gibt.
Doch die biologische Vielfalt und das Ökosystem Fluss sind weiterhin akut bedroht. Das belegt eine Kleine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion: 93 Prozent der Flüsse in Deutschland sind in keinem guten ökologischen Zustand. Die Flussläufe sind deutlich bis völlig verändert und begradigt. Die Wasserqualität ist durch Pestizide und Dünger aus der Landwirtschaft sowie anderer Schadstoffe stark vermindert. Dadurch geht der Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten verloren.
Bund und Länder müssen mehr für den Schutz der Flüsse tun, damit die europäische Wasserrahmenrichtlinie bis 2021 umgesetzt und ein guter ökologischer Zustand hergestellt werden kann. Ein Blick nach Rheinland-Pfalz kann sich lohnen.