Für morgen hat die NPD einen Kundgebungsmarathon in Trier angemeldet. „Der rassistischen Hetze gilt es entschieden entgegenzutreten. Den Flüchtlingen gebührt unsere Solidarität“, erklärt Corinna Rüffer.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Trier ruft dazu auf, sich an der Gegenkundgebung des Vereins „Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts“ vor der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Dasbachstraße zu beteiligen. In der Einrichtung sind zurzeit rund 800 Flüchtlinge aus aller Welt – darunter viele Kinder – untergebracht, obwohl sie für sehr viel weniger Menschen ausgelegt ist. Zudem weist das Gebäude gravierende bauliche Mängel auf. Auf Betreiben von Integrationsministerin Irene Alt wird nun eine zweite Unterkunft in Trier-Euren bereitgestellt. Die NPD nutzt diese Entscheidung nun, um bei den Bürgerinnen und Bürgern Ängste zu schüren und sie gegen die Hilfesuchenden zu mobilisieren. Dabei schreckt die rechtsextreme Partei auch nicht davor zurück, die Flüchtlinge zu kriminalisieren. „Die Notlage der Menschen auszunutzen, ist eine perfide Strategie“, so Corinna Rüffer.
Flüchtlinge verlassen ihre Heimat nicht ohne Grund. Sie haben Krieg und Verfolgung erlebt und sind häufig traumatisiert. Beim Versuch Europa zu erreichen, riskieren viele von ihnen ihr Leben. „Seit Bekanntwerden der Tragödien vor Lampedusa kann das auch niemand mehr leugnen“, unterstreicht Rüffer. Die Menschen kommen nach Deutschland in der Hoffnung auf Sicherheit. Doch hier angekommen, dürfen sie sich weder frei bewegen noch arbeiten – was häufig zu dem Vorurteil führt: „Die wollen ja sowieso nicht arbeiten.“
Dabei sind unter den Flüchtlingen viele junge und gut ausgebildete Fachkräfte; Menschen, die Deutschland und unsere Gesellschaft eigentlich brauchen könnten. „Flüchtlinge brauchen unsere Unterstützung, Hilfsangebote und Orientierung“, so die Abgeordnete, die für eine generelle Abschaffung von Arbeitsverbot und Residenzpflicht plädiert. „Statt Einschränkungen und Ausgrenzung, ist Integration vom ersten Tag an gefragt!“