„Lebensrealität von Werkstattbeschäftigten endlich verbessern!“

[05.05.2021]  Rede
Rede zum TOP "Teilhabe und Inklusion" (5.5.2021)

Trotz Pandemie waren vergangenen Samstag, am 1. Mai, viele Menschen auf den Straßen und haben für die Rechte von Menschen, die in diesem Land arbeiten und vieles aufrechterhalten, gestritten. Leider stand dabei wieder einmal eine Gruppe von Menschen überhaupt nicht im Blick: Menschen mit Behinderung. Das ist bedauerlich, denn das Thema „Inklusion am Arbeitsmarkt“ ist in einer Gesellschaft, die altert, zunehmend von zentraler Bedeutung. Es ist auch bedauernswert, weil immer mehr Menschen aufgrund ihrer Arbeit krank werden und es trotz rechtlicher Verpflichtung viel zu viele Menschen in Sondersystemen gefangen sind und zurecht das Gefühl haben, nicht wahrgenommen zu werden.

Deshalb müssen wir die inklusive Arbeitswelt endlich voranbringen! Die Deckelung des Budgets für Arbeit muss weg, damit das Angebot attraktiv wird. Die Bürokratie muss abgebaut und Inklusionsbetriebe dürfen steuerlich nicht benachteiligt werden. Wir wollen die Beschäftigungsquote auf sechs Prozent erhöhen und die Ausgleichsabgabe für die Unternehmen, die keine oder zu wenige Menschen mit Schwerbehinderung einstellen, deutlich anheben.

Vor allem einer Gruppe sollten wir endlich mehr Aufmerksamkeit schenken: denjenigen, die in Werkstätten beschäftigt sind. Sie arbeiten Vollzeit für ein Taschengeld von 1,35 Euro pro Stunde. Für sie gelten viele der hart erkämpften Arbeiter*innen-Rechte nicht, da sie nur in einem arbeitnehmerähnlichen Rechtsverhältnis stehen. Wir müssen an der Lebensrealität dieser Menschen endlich substanziell etwas verändern!

Zum Lesen: Meine Rede zum TOP „Teilhabe und Inklusion“