Stiftung Anerkennung und Hilfe entfristen

[21.10.2020] 

Für die Menschen, die bis weit in die 1970er Jahre hinein in Behindertenheimen sowie Kinder- und Jugendpsychiatrien schlimmste Grausamkeiten und Gewalt erfahren haben, wurde mit der „Stiftung Anerkennung und Hilfe“ erst 2017 ein Hilfesystem geschaffen. Fünf Jahre nach Einrichtung der Heimkinderfonds, zu denen sie nicht antragsberechtigt waren.

Aus unterschiedlichen Gründen hatte die „Stiftung Anerkennung und Hilfe“ in den ersten beiden Jahren Anlaufschwierigkeiten; erst ab 2019 sind die Anmeldezahlen angestiegen. Das zeigt: Die Betroffenen scheinen endlich Zugang zum Hilfesystem zu finden. Das darf nicht an einer Antragsfrist scheitern.

Deshalb haben sich die menschenrechts- und behindertenpolitischen Sprecher*innen von Union, SPD, Grünen und FDP im Vorfeld des Errichtertreffens am morgigen 22. Oktober mit einem offenen Brief an Bund, Länder und Kirchen gewandt. Darin fordern sie eine Verlängerung der Stiftungslaufzeit bis mindestens Dezember 2021 bzw. bestenfalls eine Entfristung der Antragsmöglichkeit sowie die Stärkung des Beratungs- und Beschwerdesystems und eine eingehendere Aufarbeitung des Unrechts mit einem besonderen Schwerpunkt auf Arzneimittelstudien.

Offener Brief an die Errichter der „Siftung Anerkennung und Hilfe“ zur Errichterkonferenz am 22.10.2020