Bischof Stein die Ehre entziehen, Platz jetzt umbenennen

[16.12.2022]  Pressemitteilung


Zur Vorstellung des Zwischberichts der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Trier zu den Vorgängen in der Amtszeit des früheren Bischof Steins erklärt die Trierer Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer:

Mich überraschen die Erkenntnisse nicht. Es ist wichtig, dass das Ergebnis des Berichts so eindeutig ist: Bischof Stein hat noch mehr Menschen schwer geschadet, als bislang bekannt war. In mindestens 11 Fällen war er nachweislich informiert und hat nicht adäquat gehandelt, um die Opfer zu schützen. Im Gegenteil hat er gezielt vertuscht, um die Täter unbehelligt zu lassen.
Wahrscheinlich gibt es weitere Fälle. Deshalb ist es wichtig, dass jetzt weiter geforscht und die Akten gesichtet werden, damit alle Fälle sexualisierter Gewalt bekannt und gewürdigt werden.

Der Stadtrat hätte diese neuen Erkenntnisse nicht abwarten müssen, um den Bischof-Stein-Platz umzubenennen. Die Belege, die Thomas Schnitzler (MissBiT) durch seine Nachforschungen schon vor geraumer Zeit zu Tage gefördert hat, wären dafür ausreichend gewesen. Doch nach dem heutigen Tag kommt der Stadtrat nicht mehr darum herum, diesen längst überfälligen Schritt zu gehen und auf seiner Sitzung am 1. Februar 2023 eine Umbenennung des Platzes zu beschließen. Alles andere wäre respektlos gegenüber den Opfern, die wir als Stadtgesellschaft lange genug allein gelassen haben.

Zum Bericht der Aufarbeitungskommission: www.aufarbeitungskommission.bistum-trier.de