Tagungsbericht: Die inklusive Gesellschaft gestalten!

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Gesprächsrunde auf der Tagung "Schluss mit den Sonderwelten"
© Ronny Jäckel

Wir möchten eine inklusive Gesellschaft – darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch ein Blick auf die bestehenden Strukturen zeigt, dass der Handlungsbedarf groß ist: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die an Förderschulen lernen, ist seit Jahren quasi unverändert. Immer mehr Menschen arbeiten in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und Menschen mit Unterstützungsbedarf leben nach wie vor häufiger in einer Wohneinrichtung statt in einer eigenen Wohnung.

Wie also können gemeinsame Lebenswelten für Menschen mit und ohne Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen möglich gemacht werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt unserer Tagung „Schluss mit Sonderwelten – die inklusive Gesellschaft gestalten“ am 6. Oktober in Berlin, zu der mehr als 130 BürgerInnen mit und ohne Behinderungen sowie ExpertInnen kamen.

Drei Diskussionsrunden nahmen die Bereiche Bildung, Arbeitsmarkt und Freizeit in den Blick und wie diese inklusiv gestaltet werden können. In einem Gespräch mit dem Spanier Pablo Pineda Ferrer, dem ersten Europäer mit Down Syndrom, der einen Universitätsabschluss gemacht hat, öffnete sich abschließend der Blick auf die Situation in anderen Ländern.

Die Tagung hat gezeigt, dass es bereits viele Konzepte für die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen, auch außerhalb trennender Einrichtungen gibt. Sie werden aber noch zu oft durch Rahmenbedingungen behindert, die auf das seit Jahrzehnten bestehende und von großen Einrichtungen dominierte System zugeschnitten sind. Hieran wollen wir anknüpfen und uns für grundlegende Veränderungen einsetzen.