Filmreihe Krieg und Frieden: Ein Rückblick

[13.11.2014]  null

Die zweite Filmreihe, die mein Wahlkreisbüro veranstaltet hat, betrachtete anhand von vier Filmen das Thema „Krieg und Frieden“  aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

 

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© absolut Medien GmbH

Den Auftakt machte im Juli der Dokumentarfilm „Handschlag mit dem Teufel“ über den Völkermord in Ruanda 1994 und das eklatante Versagen der internationalen Staatengemeinschaft, die dem Morden zuschaute – obwohl die drohende Gefahr früh klar war. Die Diskussion nach dem Film gab uns weitere, wertvolle Einblicke, denn einer unserer Gäste war Anfang der Neunziger Jahre in Ruanda und konnte uns von dem damals schon schwelenden Konflikt berichten.

 

 

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© Pandora/Kath. Filmwerk

 

In seinem preisgekrönten Dokumentarfilm „Waltz with Bashir“ geht Ari Folman autobiographisch auf die Suche nach seinen Erinnerungen als Soldat im Libanonkrieg 1982. Der Film zeigt das Schicksal der traumatisierten Soldaten und stellt die Frage, was Krieg mit den Menschen auf beiden Seiten anrichtet. Das Gespräch nach dem Film drehte sich vor allem um den aktuellen Konflikt in Gaza und die Frage, wer die Verantwortung für das Kriegsgeschehen trägt.

 

 

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© Karin Jurschick

Der Film „Die Helfer und die Frauen“, den wir im September aufführten, dokumentiert den aufblühenden Menschenhandel in den ehemaligen Kriegsgebieten Ex-Jugoslawiens. Die Zwangsprostitution von Frauen hat sich dort zu einem eigenen Wirtschaftszweig entwickelt. Die Angehörigen internationaler Truppen wie KFOR und SFOR gehören zur finanzkräftigen Kundschaft. Die spannende Diskussion nach dem Film drehte sich vor allem um das Thema Prostitution selbst. Trier ist als Grenzstadt besonders betroffen, da viele Freier aus Luxemburg und Frankreich halb-legale Angebote in Trier nutzen.

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© Columbia Pictures

 

Den Abschluss der Filmreihe bildete Stanley Kubricks Satire „Dr. Seltsam, oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. Getrieben von einem wahnwitzigen General steht die Welt kurz vor einem Atomkrieg, den auch rationale Kommunikation nicht mehr regeln kann. Die Frage nach Verantwortlichen wird hier auf die Spitze getrieben: Wer hat die Macht, über Krieg und Frieden zu entscheiden? In der Gesprächsrunde nach dem Film lenkten wir den Blick auf diese Strukturen: Welche Deutungshoheit haben Medien in aktuellen Konflikten? Wann wird Verantwortung übernommen, wann blenden Staaten ihre Verantwortung aus?

 

Die Diskussionen mit den vielen Gästen unserer Filmreihe zeigten, welche Bedeutung das alte Thema von Krieg und Frieden noch immer hat. Die Drohnen, die zeitweise aus der rheinland-pfälzischen Stadt Ramstein gesteuert wurden, und das vermeintliche Atomwaffenarsenal in Büchel zeigen, dass Krieg keineswegs auf die eigentlichen Konfliktgebiete beschränkt ist. Daher müssen wir lokal und regional weiterhin für den Frieden in der Welt aktiv eintreten und gegen die Militarisierung von öffentlichen Plätzen entschieden protestieren.

 

Unsere nächste Filmreihe mit dem Thema „Umwelt und Nachhaltigkeit“ startet voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar 2015.