Der Bundestag stimmt jeweils am Donnerstagnachmittag über die Beschlüsse des Petitionsausschusses ab. Darunter war heute eine Petition, die eine bessere Bekämpfung der Sepsis fordert, die wir einstimmig mit einem sehr hohen Votum an die Bundesregierung überwiesen haben.
Worum geht es? Sepsis – auch Blutvergiftung genannt – ist in Deutschland mit ca. 75.000 Todesfällen jährlich die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Und die Sepsissterblichkeit ist hierzulande deutlich höher als in vergleichbaren Ländern, wie Australien, USA oder Großbritannien. Die Petition fordert deshalb, dass Deutschland die WHO-Empfehlungen zur Sepsis-Bekämpfung umsetzt und eine nationale Strategie zur Aufklärung, Prävention sowie Diagnose und Behandlung entwickelt (Nationaler Sepsisplan).
Wir im Petitionsausschuss sind nicht alle Gesundheitsfachleute und ich muss ehrlich sagen: Die Dimension des Problems war vorher nicht allen klar. Sepsis ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland! Auch weil es an Aufklärung mangelt und Ärzt*innen nicht genau wissen, nach welchen Maßgaben sie zu arbeiten haben – so die Sepsis-Stiftung. Trotzdem wird die Forderung der WHO-Resolution nach einem einheitlichen Sepsis-Plan seit 2017 regelmäßig zwischen Bund und Ländern hin- und hergeschoben.
Wir sagen jetzt: Wir wollen, dass der Bund Verantwortung übernimmt, und die Länder können sich daran orientieren, das regional anpassen. Ich hoffe und bitte darum, dass die Bundesregierung jetzt unverzüglich tätig wird, damit nicht jährlich 75.000 Menschen unnötig sterben.
Wortlaut der Petition: epetitionen.bundestag.de