Wie können Konsumenten, Unternehmen und Hochschulen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen? Diese Frage stand im Zentrum der zweiten Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung „Die nachhaltige Gesellschaft. Eine Utopie?“ am 6. Dezember an der Hochschule Trier.
Die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedete „Agenda 2030“ hat das Ziel, weltweit eine emissionsarme Lebens- und Wirtschaftsweise zu schaffen. Sie ist die Basis für soziales, ökologisches und wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und umfasst einen Katalog mit 17 Nachhaltigkeitszielen, den Sustainable Development Goals. Der ethische Anspruch lautet kurzgefasst: „Unser Verhalten soll enkeltauglich werden“, so Prof. Klaus Helling vom Fachbereich Umweltwirtschaft/Umweltrecht des Umwelt-Campus Birkenfeld.
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie konkretisiert diese 17 Ziele für Deutschland und nennt entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung. Dabei verfolgt Deutschland einen Triple-Ansatz, um die Ziele nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb Deutschlands zu erreichen: „Was können wir in Deutschland tun? Was können wir durch Deutschland in der Welt bewegen? Was können wir mit Deutschland in der Welt bewegen.“
Ausgehend von der Bundesstrategie haben 13 Bundesländer eine eigene Länderstrategien entwickelt, da Nachhaltigkeit auf die Regionen runtergebrochen werden muss, um erfolgreich zu sein. Vier „Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien“ (RENNs) fördern die regionale Vernetzung für nachhaltiges Handeln. Zum RENN.west der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, gehört auch der Umwelt-Campus Birkenfeld als Netzwerkpartner. Das Netzwerk bietet verschiedene Vorteile und Möglichkeiten, wie finanzielle Mittel für die Förderung von nachhaltiger Bildung, Vernetzung von Akteuren, Mitgestaltung von Politik und Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals). „Allein das heterogene Netzwerk schafft einen riesen Mehrwert und neue Vernetzungsimpulse. Der Umwelt-Campus vernetzt sich innerhalb des RENN.west, aber auch auf übergeordneter Ebene“, so Prof. Dr. Helling. Im Anschluss an die Vorlesung folgte ein reger Austausch mit dem Publikum.
Die Ringvorlesung „Die nachhaltige Gesellschaft. Eine Utopie?“ habe ich gemeinsam mit dem Präsidenten der Hochschule Trier, Prof. Dr. Norbert Kuhn, initiiert. An fünf Terminen zwischen November 2018 und Januar 2019 widmete sie sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage, wie der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen kann.